Zygochlamys simpsoni (Philippi, 1887)
PHILIPPI, R. A. 1887. Die tertiären und quartärem Versteinerungen Chiles. 266 p., pls. 1-58. F. A. Brockhauss. Leizpig. [p. 210, pl. 46, fig. 1]
1887 Pecten simpsoni Philippi, 1887
R. A. Philippi, 1887, plate 46.
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«Testa magna, orbicularis, inaequivalvis, parum inflata; valva dorsalis planier, costis numerosis (circa viginti quatuor), dorso planis, intermediis latis, saepe bifidis ornata; valva ventralis convexior, costis couvexis rotundatis paucioribus interstitia costellata vix aequantibus ornata. — Longit. 116, altit. 118, crass. 35 mm.
Häufig in Chiloé (Ranquil, von D. Enrique Simpson imd Dr. Karl Martin erhalten, Huiñimo, von Dr. Wenceslao Diaz), auf der Insel La Mocha, in Navidad (selten), in Curauma. Die Rippen der obern Schale sind sehr ungleich; die fünf oder sechs mittlem sind viel breiter, noch breiter als ihre Zwischenräume, bei grössern Exemplaren getheilt, die seitlichen sind viel schmaler, so breit wie ihre Zwischenräume; alle sind eben und glatt; in den breiten Zwischenräumen pflegt eine schmale Rippe aufzutreten. — Die untere Schale hat im Gegentheil gerundete Rippen, von denen die mittlem grösser, aber schmaler als ihre Zwischenräume und bei grossen Exemplaren durch 1, 2 oder 3 Furchen getheilt sind; die Zwischenräume dieser Rippen zeigen 1—4 dünne Rippchen. Nach beiden Seiten zu werden die Rippen nach und nach schmaler, ebenso wie die Zwischenrävune. Keins meiner Exemplare hat die Ohren unversehrt; man erkennt aber, dass sie rauhe Rippchen hatten. Diese Muschel wird fast immer mit beiden Schalen gefunden mid zwar in einer kreisförmigen, etwas zusammengedrückten, aussen schwammartig löcherigen Gesteinmasse, die vielleicht von einer Art Schwamm herrührt. Spaltet man diese, so kommt der Pecten zum Vorschein, aber meist bleibt die obere Schalenschicht in dem anhängenden Gestein zurück, und dann treten die Rippen wenig hervor. Ein solches Exemplar ist von Dr. Gustav Steinmann in seiner Arbeit: "Zur Kenntniss der Juraund Kreideforraation von Caracoles", Taf. XIV, Fig. 10, unter dem Namen Pecten caracolensis abgebildet, weil er die Muschel in Deutschland mit der falschen Angabe "von Caracoles" erhalten hatte.» RUDOLPH AMANDUS PHILIPPI, 1887
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«Variation: Am stärksten variiert die Berippung auf beiden Klappen in Zahl und Breite der Primärrippen, Art der Aufspaltung, Zahl und Höhe des Einsetzens von Sekundärrippen. Die Wölbung und die Dieke der Schale sowie das Relief der Rippen (kräftig oder flach) ist biotopabhängig (Wasserbewegung). Apilcalwinkel sowie Höhen/Längenindex sind sowohl innerhalb der Populationen als auch im Vergleich von Populationen verschiedener Standorte relativ konstant.
Bemerkungen: Die von PHILIPPI (1887, Taf. 46) abgebildete rechte Klappe (Fig. 1, oben) und linke Klappe (Fig. 1, unten) gehören zwei verschiedenen Individuen an (Aufbewahrung im Mus. Nac. Hist. Nat. Santiago de Chile). Bei beiden ist der Innenabdruck der Gegenklappe nur als Steinkern erhalten, die Schale fehlt. Die Identität der Fundorte ist durch die unterschiedliche Lithologie beider Steinkerne zweifelhaft, nur für die linke Klappe (Fig. 1, unten) ist "Chiloe, Dr. Martin" als Fundort angegeben. Wie Funde von Bruchstücken an der Typlokalität der Formation Navidad zeigten, trat im Miozän eine sehr ähnliche, wohl eng verwandte Chlamys-Art auf, bei der die Primärrippen weniger zahlreich sind und daher die Zwischenräume breiter und mit mehr (6 bis 12) Sekundärrippen erfüllt. Auf derartige, miozäne Exemplare (das mir vorliegende Material reicht für eine artliche Abtrennung nicht aus) stützten sich vermutlich die Fundortsangaben bei PHILIPPI (1887, S. 210) wie Navidad, Isla la Mocha, Curauma. Die von MÖRlCKE (1896, S. 579) angegebene Synonymie mit Pecten caracolensis STEINMANN konnte nicht nachgeprüft werden, da der Holotyp aus der Sammlung DUNKER im Geol.-Paläontologischen Institut der Universität Marburg verschollen ist (freundliche schriftliche Mitteilung von Dr. R. Fischer vom 8. 7. 1966).» HERM, D. 1969. Marines Pliozän und Pleistozän in Nord- und Mittel-Chile unter besonderer Berücksichtigung der Entwicklung der Mollusken-Faunen. Zitteliana, 2: 1-159, pls. 1-18. [p. 102, 103]
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Chlamys simpsoni (Philippi); D. Herm, 1969, Marines Pliozän und Pleistozän in Nord- und Mittel-Chile, plate 2, figures 1,2 (above); plate 4, figure 6 (below).
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