Titonopecten polycycla (Blaschke, 1911)
BLASCHKE, F. 1911. Zur Tithonfauna von Stramberg in Mähren. Annalen der Naturhistorischen Museums in Wien, 25: 143-222, pls. 1-6. [p. 174, pl. 6, figs. 4, 5]
1911 Pecten polycyclus Blaschke, 1911
F. Blaschke, 1911, plate 6.
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«In drei Stücken liegt ein ziemlich großer, konzentrisch skulpturierter Pecten vor, der sich sehr wohl charakterisieren läßt. Das eine Exemplar ist zweischalig erhalten und erlaubt, die Verschiedenheit in der Skulptur der beiden Klappen zu konstatieren; es ist auch das größte unter den dreien. Seine maximale Breite beträgt 55 mm und dürfte die größte nicht vollkommen erhaltene Länge um 12—14 mrn übertreffen. Beide Schalen erscheinen außerordentlich flachgedrückt, die Ohren sind leider nicht erhalten. Die Skulptur besteht aus kräftigen konzentrischen Linien, die im unteren Teile dicht und gleichmäßig verlaufen. In der Nähe des Wirbels dagegen sieht man gröbere konzentrische Runzeln, zwischen denen die gleichfalls vorhandenen dichten Linien stark zurücktreten. Zwischen beiden Klappen ist hier insoferne ein Unterschied, als auf der vermutlichen Oberklappe die gröberen Runzeln etwas dichter stehen und sich die gleichmäßige Skulptur früher herausbildet als auf der etwas stärker gewölbten anderen Klappe, welche die untere darstellen dürfte. Von den beiden anderen Stücken scheint sich das eine, das ein gut erhaltenes, parallel und fein gestreiftes Ohr besitzt, als Oberklappe, das andere vermöge des erwähnten Skulpturunterschiedes als Unterklappe derselben Spezies zu charakterisieren. Über die konzentrische Skulptur hinweg verlaufen auf einer nur schlecht erhaltenen Deckschicht sehr feine radiale Linien.
Von den verwandten tithonischen Pectines mit konzentrischer Skulptur steht in Größe und Proportionen P. polyzonites Gemm. u. di Blas, nahe, doch ist die Stramberger Form relativ breiter, die Skulptur weicht vor allem darin ab, daß weder ein welliger Verlauf der Linien, noch ein Hervortreten stärkerer Runzeln auch in den unteren Partien der Schale beobachtet werden kann. Von den übrigen Arten unterscheidet sich P. polycyclus auch durch die bedeutende Größe. In der Skulptur steht ihm am nächsten P. acrorysus Gemm. u. di Blas., den man fast für eine Jugendform der großen Stücke halten möchte, doch tritt bei diesem früher eine gleichmäßige Skulptur auf, die groben Runzeln verlaufen dichter und lassen keine Zwischenlinien unterscheiden, die Ornamentierung der Schale ist überhaupt feiner und zierlicher. Stückzahl: 3. Vorkommen: Stramberg (neu) ziemlich selten.» FRIEDRICH BLASCHKE, 1911
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