Aequipecten opercularis miotransversa Shaffer, 1910
SCHAFFER, F. X. 1910. Das Miocän von Eggenburg. 1- Die Bivalven der Miocänbildungen von Eggenburg. Abhandlungen der kaiserlich-königlichen geologischen Reichsanstalt, 22 (1): 5-112, pls. 1-48. [p. 36, pl. 16, figs. 10-13]
1910 Aequipecten opercularis var. miotransversa Schaffer, 1910
F. X. Schaffer, 1910, plate 16.
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«1758. Ostrea opercularis Linné, Systema naturae X. edit. pag. 698.
1867. Pecten Malvinae Dub. Hörnes, Fossile Mollusken, II. Bd., S. 414 pp. „O. testa radiis 20 subrotundis, decussata, striato-scabra, operculo convexiore." (Linné.)
Hörues hebt die Unterschiede von P. opercularis und P. Malvinae hervor: „die lebenden Formen haben um 10 Rippen weniger (20 statt 30), die Verzierungen reichen bis au den Wirbel, während die obersten Partien unserer Exemplare (P. Malvinae) ganz glatt erscheinen; ferner treten die Querstreifen an den lebenden Exemplaren nie so lammellenartig auf, sondern deren Oberfläche erscheint mehr wie mit erhabenen Punkten versehen.“ Gleichwohl hat er wie auch seine Nachfolger die Eggenburger Exemplare stets als P. Malvinae bezeichnet.
Sacco (M. T. T. P. L. p. XXIV, pag. 13 ff.) trennt mit B. D. D. (Roussillon II, p. 79, pl. 17, fig. 3—8) die Mittelmeerform als var. Audoiiini Payr. (1826 Cat. Ann. Moll, de Corse p. 77, pl. II, fig. 8, 9) ab, mit der unsere Exemplare große Ähnlichkeit haben. Doch ist die Skulptur der Rippen und der Zwischenfurchen viel zarter und fehlt gegen die Wirbel ganz, wodurch eine Ähnlichkeit mit P. Malvinae entsteht. Das dünnschalige Gehäuse ist fast gleichklappig, mehr oder minder ungleichseitig, regelmäßig abgerundet, der Bauclu'and gewellt. Die rechte Klappe ist etwas flacher als die linke, mit spitzem Wirbel und zirka 20 abgerundeten Radialrippen, die kaum breiter als die Zwischenfurchen und gegen hinten kräftiger sind als vorn. Die Oberfläche ist von zahlreichen Radialstreifen bedeckt, die sich erst in einiger Entfernung vom Wirbel kräftiger ausprägen und durch Einschaltung vermehren. Sie sind besonders in den Furchen, in denen sie sich von 1 bis 5 vermehren, stärker und die in der Mitte gelegene, zunächst des Wirbels beginnende tritt mehr hervor. Durch feine, engstehende Zuwachsstreifen erhalten diese Streifen eine dachziegelartige, schuppige Oberfläche, die die Skulptur des jüngeren Teiles der Schale beherrscht. Der gegen den Wirbel zu gelegene Teil ist nur von den feinen Zuwachsstreifeu bedeckt, wodurch ältere und jüngere Exemplare ein verschiedenes Aussehen besitzen. Die Ohren sind groß und ungleich, das hintere schief abgeschnitten und mit ungleichen, geschuppten Radialstreifen bedeckt. Das vordere Ohr besitzt einen tiefen Byssusausschnitt, der an der Basis gezähuelt ist, und zeigt 4—5 starke radiale Streifen, die ebenfalls geschuppt sind. Der verdickte umgebogene Oberrand der Ohren ist schuppig und von der Spitze des Wirbels unteibrochen. Die Innenseite ist glatt und glanzend, mit radialen Kippen versehen, der Schloßrand gerade mit ziemlich großer Ligamentgrube und jederseits mit zwei flachen radialen Falten. Muskeleindruck rund, gegen hinten gerückt. Die linke Klappe ist mehr konvex mit ähnlicher aber kräftigerer Skulptur als die rechte, die Ohren sind ungleich mit mehreren schuppigen Kadialstreifen verziert. Das hintere Ohr ist schief abgeschnitten, das vordere leicht eingebuchtet. Die Innenseite zeigt jederseits der Ligamentgrube nur eine Falte. Die Farbe ist meist blaugrau, auf einigen Exemplaren läßt sicli noch ein weißes konzentrisches Band erkennen. Diese Form steht dem rezenten Aequipecten opercularis L. var transversa Clém. sehr nahe, so daß ich dies durch die Bezeichnung zum Ausdrucke bringen möclite, unterscheidet sich aber von ihm durch die kräftigere Skulptur (Kippen, Radialstreifen, Zuwachsstreifen und Schuppen). Fundorte: Grübern (h), Maissau, Burgschleinitz, Schindergraben und Brunnstube bei Eggenburg, Molt—Dreieichen s, Wiedendorf (Form mit schmäleren Kippen), h. Dimensionen des in Fig. 12 abgebildeten Exemplares: 3d: 35: zirka 6 mm, Fig. 11 = 33: 33: zirka 6 mm. Sie stammen von Grübern und befinden sich in der Sammlung der Geologischen Reichsanstalt.» FRANZ XAVER SCHAFFER, 1910
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