Pecten sievringensis Fuchs in Karrer, 1877
KARRER, F. 1877. Geologie der Kaiser Franz Josefs Hochquellen-Wasserleitung. eine Studie in den Tertiär-Bildungen am Westrande des Alpinen Theiles der Niederung von Wien. Abhandlungen der kaiserlich-königlichen geologischen Reichsanstalt, 11: xiii, 420 p., pls. 1-18, 1 map. [p. 369, pl. 16a, fig. 7]
«2. Pecten Sivringensis Fuchs.
(Taf. XVI a, Fig. 7.) In den sogenannten Sanden des Leithakalkes d. h. in den marinen Sanden der jüngeren Mediterranstufe kommt als eines der häufigsten Fossilien ein Pecten vor, der von Hörnes in der Sammlung des k. k. Hof-Mineralien-Kabinetes zu P. Besseri Andrz. gestellt wurde, obwohl er eigentlich bei näherer Betrachtung auf das Durchgreifendste von dieser Art getrennt ist und viel mehr Aehnlichkeiten und Beziehungen zu P. Leythayanus zeigt.
Unterschale im Umriss kreisförmig, gewölbt mit 18 bis 20 Radialrippen bedeckt, Rippen abgeflacht, doppelt so breit als die dazwischen liegenden Furchen, so wie diese mit Ausnahme der Zuwachsstreifen vollkommen glatt. Ohren kurz, breit glatt, rechtes Ohr mit einem seichten Byssuseinschnitt, Oberklappe wenig gewölbt, am w bei etwas eingesunken, mit etwas flügeiförmig erhobenen Seitentheilen. Diese Seitentheile sind mit schmäleren, dichter stehenden Radialrippen versehen, während der dazwischen liegende Theil der Schale circa 15 abgerundete Kippen trägt, welche beiläufig ebenso breit sind, als die dazwischen liegenden Furchen. Ohren kurz und breit. Oberfläche der ganzen Schale, mit Ausnahme der gewöhnlichen Zuwachsstreifen, vollkommen glatt. Die Innenfläche der Ober- und Unterschale zeigt den Rippen entsprechende Radialfurchen, welche jedoch in der Mitte der Schale sehr seicht sind und nur gegen den Rand zu plötzlich tief werden. Längendurchmesser 85 Millim. Querdurchmesser 100 Millim. Mit Pecten Besseri verglichen ergeben sich für die vorliegende Art folgende Unterschiede. Die Unterklappe ist mehr gewölbt, die Obeiklappe hingegen flacher als bei P. Besseri. Die bei P. Besseri schmalen, langen und stets mit Radialleisten verzierten Ohren sind hier kürzer, breit und immer vollkommen glatt. Die für P. Besseri so charakteristische, zierliche, concentrische Sculptur auf dem älteren Theile der Oberklappe ist bei der vorliegenden Art niemals vorhanden, überdies besitzen die grössten Exemplare dieser Art höchstens einen Durchmesser von 10 Cent., während P. Besseri die doppelte Grösse erreicht. Viel näher verwandt zeigt sich Pecten Sievringensis mit P. Leithayanus, von dem er sich indessen auch stets leicht durch die entfernter stehenden Rippen unterscheidet. Fundorte: Rietziug, Furchtenau, Enzesfeld, Perchtoldsdorf, Dornbach, Sievring, Kienberg, Grussbach. Neudorf a. d. März, Bujtur.» THEODOR FUCHS IN FELIX KARRER, 1877
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F. Karrer, 1877, plate 16a.
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