Pecten schnitgeri Speyer, 1866
SPEYER, O. 1866. Die ober-oligocänen Tertiärgebilde und deren Fauna im Fürstenthum Lippe - Detmold. Palaeontographica, 16: 1-52, pls. 1-5. [p. 48, pl. 5, figs. 1a-1c]
«33. Pecten Schnitgeri nov. .spec.
Tafel V, Fig. 1 a, b,c.
Nur die eine, Fig. 1 a, b, c in drei Ansichten und natürlicher Grösse, abgebildete rechte Klappe ist bei Hohen hausen aufgefunden, welche ich mit keiner mir bekannten oligocänen Art zu identificiren weiss, und sie daher als eine neue Art unter dem Namen des Entdeckers derselben, H. Schnitger, beschreibe und abbilde.
Beschreibung. Schale kreisförmig, gewölbt, ziemlich dick, und mit 20-22 dicht unter den kleinen stumpfen Bukeln beginnenden, und nur hier äusserst fein gekörnelten Kippen geziert, welche sich alsbald theilen. breiter und der Art flacher werden, dass sie schon auf der Mitte der Schale nur sehr schwach hervortreten und gegen den Rand hin völlig verschwinden. Feine concentrische Anwachslinien sind bemerkbar, und ausserdem treten weisse Querbinden — vermuthlich als Reste früherer Färbung — hervor. Die Ohren sind gross, das hintere fast gerad abgeschnitten, das vordere am Grunde mit einem kleinen Ausschnitt; beide mit zahlreichen, dichtgedrängten 8-förmig gebogenen (Querrippen geziert, welche an dem. in stumpfem Winkel einspringenden, Schlossrande überstehen und hier feine Zähnchen oder Zacken bilden. Mehrere äusserst schwach gekörnelte Radialrippen, von denen die drei mittleren stärker hervortreten, durchsetzen jene Querripechen.
Die tiefe Bandgrube bildet ein gleichseitiges Dreieck. Muskeleindruck gross, rundlich und etwas seitlich von der Mitte gelegen. Bemerkungen: Die grosse Veränderlichkeil, welche mitunter die Schalen der Pectines einer und derselben Art besitzen — ich erinnere hier nur an P. pictus und P. bifidus — , liess mich für die vorbeschriebene Klappe anfanglich in Zweifel, ob dieselbe nich mit P. Hoffmanni zu vereinigen sei, aliein ich fand eine Menge Verschedenheiten, welche eine Trennung berechtigen durften. Die Ohren siixl bei P. Schnitgeri viel kürzer und breiler als bei P. Hoffmanni; die Bandgrubu letzterer Art mehr von der Gestalt eines gleichschenkeligen Dreiecks, und der Schlossrand gerad, während dieser bei P. Schnitgeri einen einspringenden stumpfen Winkel bildet. Endlich ist auch die Sculptur sehr abweichend, denn bei der rechten Klappe von P. Hoffmanni sind ganz analoge, mit Schuppen oder Knoten besetzte Hippen, wie auf der linken Klappe vorhanden, während unsere vorbeschriebene Schale durch die breiter und flacher werdenden Rippen fast glatt erscheint.» OSCAR SPEYER, 1866
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O. Speyer, 1866, plate 5.
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