Pecten (Pecten) palliolum Boettger, 1883
BOETTGER, O. 1883. Die Tertiärformation von Sumatra und ihre Thierreste, II. [Mollusca]. Palaeontographica, Supplement 3 (10, 11): 1-120, pls. 1-12. [p. 30, pl. 1, figs. 1a-1c]
«5. Pecten (Pecten) palliolum n. sp.
(Taf. I, Fig. 8a—c.) Nur eine bis auf das hintere Ohr gut erhaltene linke Klappe liegt vor. Schale wenig gewölbt; Umriss kreisförmig, nach vorn unten etwas mehr ausgezogen als nach hinten oben. Etwa 13 oder 14 breite eckige Radialrippen; Rippen wie Furchen mit ziemlich gleich starken, feineren, relativ schmalen Längsrippchen bedeckt, ähnlich wie bei P. Pallium L., aber die Quersculptur, die in zahlreichen blattartigen Knötchen besteht, ist bei der fossilen Art auf den mittelsten Theil der Radialrippen beschränkt. Das in sehr spitzem Winkel nach vorn gezogene Vorderohr zeigt mindestens 10 mit feinen Knötchen gezierte, gleich stark entwickelte Querrippchen. (1 Expl.)
Maasse. Höhe der Schale . . . . . . 33½ mm
Breite derselben . . . . . . 32½ „ Verhältniss von Breite zu Höhe wie 1:1,03 (bei P. pallium L. wie 1:1,04). Lebende und fossile Verwandte. Trotz der recht erheblichen äusseren Aehnlichkeit in Form und Sculptur mit P. Helenae Bttg. (Tertiaerform. v. Sumatra 1880, p. 96, Taf. 10, Fig. 6 und Taf. 11, Fig. 3 und 4) aus den gleichalten Orbitoidenkalken von Batu Radja, der aber zur engeren Verwandtschaft des philippinischen P. (Pecten) radula L. gehört, ist die vorliegende Species überhaupt keine rechte Klappe, sondern eine linke, und auf's Nächste verwandt mit dem lebend in den indischen Meeren und fossil im javanischen Obermiocaen vorkommenden P. (Pecten) pallium L. (K. Martin, Tertiaerschicht. auf Java 1879—80, p. 124, Taf. 20, Fig. 10.) Unsere Art ist leicht von ihm zu unterscheiden durch die zahlreicheren — 10 statt 7 — und ganz gleich starken und gleich breit von einander entfernten Querrippchen auf den Vorderohren und durch das gänzliche Fehlen einer Quersculptur in den Radialfurchen, die bei den von Sand und Wellenschlag ganz abgescheuerten Schalen der lebenden Art gerade allein noch scharf erhalten zu sein pflegt, wenn die Quersculptur der Längsrippen bereits gänzlicli verschwunden ist. Die Eigenthümlichkeit der feinen Sculptur der Ohren theilt die Art mit dem im Uebrigen nicht vergleichbaren P. (Pecten) Fritschi Bttg. aus den Orbitoidenkalken von Batu Radja, den ich hier nur um deswillen nochmals erwähne, weil ich in dem hinterindischen P. (Pecten) porphyreus Chemn. einen näheren Verwandten desselben erkannt zu haben glaube, als den früher von mir zum Vergleich herangezogenen P. (Pecten) senatorius Gmel. Schmälere Schale, schiefer gestellter Schlossrand, anders geformtes Vorderohr und abweichende Sculptur lassen auch ihn als specifisch verschieden leicht unterscheiden.»
OSKAR BOETTGER, 1883
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O. Boettger, 1883, plate 1.
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